Geschichte

Ein erfülltes Leben: Familienvater, Handwerksobermeister und Diakon

Bernd Faßbender, Jahrgang 1943, blickt dankbar auf sein Leben: Mit fünf Jahren verlor er seine Eltern und kam von Berlin nach Hessen. Seine zweite Pflegefamilie schenkte ihm ein Zuhause, wodurch er in Limburg aufwuchs. Katholischer Priester wäre er gern geworden – auf Wunsch der Adoptiveltern übernahm er jedoch deren Handwerksbetrieb. Er ließ sich zum Rollladen- und Jalousienbauer ausbilden und absolvierte den Meister. Schließlich wurde er Obermeister in Hessen und Beisitzer im Bundesverband seiner Branche. Auch in der Kommunalpolitik engagierte sich der verheiratete Vater von zwei Töchtern.

 

Sein stark auf die Arbeit fokussiertes Leben hinterfragte er mit 42 Jahren: Der Tod seiner für ihn so wichtigen Pflegemutter löste eine Sinnkrise aus. Er besann sich auf seine Glaubenswurzeln. Diese Haltung wurde durch die neunjährige Erkrankung seines Pflegevaters bekräftigt: Während dieser Zeit ließ er sich zum Diakon ausbilden, um die Menschen aufzurichten. 1995 wurde er schließlich geweiht – kurz nach dem Tod des Pflegevaters.

Gründung der Stiftung nach einer Pilgerreise

Nach einer Pilgerfahrt nach Medjugorje entschloss sich Bernd Faßbender 2001, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen. Von diesem Zeitpunkt an spürte er die tiefe Dankbarkeit für sein erfülltes Leben intensiver als zuvor: Er wollte Gutes tun und etwas an andere Menschen zurückgeben.

Seine Stiftung mit Sitz in Windeck-Leuscheid trug zunächst den Namen „Maria Friedenskönigin“. Am 22. März 2002 wurde diese von der Bezirksregierung Köln genehmigt.Anfangs unterstützte die Stiftung den Verein „Künstler für Christus“ von Inge Brück. Bernd Faßbender erwarb Gelände ihres damaligen Wohnsitzes in Windeck und baute ein vorhandenes Gebäude zu einem Gästehaus aus. Mit „Mutabor“ kam später eine Organisation auf das Anwesen, die sich um schwer erziehbare Jugendliche kümmerte.

2013 verkaufte Bernd Faßbender das Gebiet aufgrund der weiten Entfernung und verlegteden Sitz der Stiftung nach Limburg. Seither ist das Regierungspräsidium Gießen zuständig.

Die Hagio-Therapie: Jeder Mensch ist etwas wert.

Im Jahr 2010 lernte der Stiftungsgründer den Theologen Prof. Dr. Tomislav Ivančić und die von ihm begründete Hagio-Therapie kennen. Bernd Faßbender sieht dessen seelsorgerischen Ansatz als wichtige Ergänzung der Schulmedizin: „Jeder Mensch wird geliebt und ist etwas wert, sonst wären wir nicht hier. Wer auf der Welt ist, kann etwas Gutes bewirken – unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion und Herkunft. Und weil wir das können, sollten wir es auch tun!“

Ganz in diesem Sinne ließ er sich von Prof. Ivančić zum Hagio-Assistenten ausbilden. Dieser beauftragte ihn später auch mit der Leitung der GGWD Gemeinschaft Gebet und Wort Deutschland, welche er von 2015 bis zum Frühjahr 2021 führte.

2013 gründete Bernd Faßbender schließlich das HZL Hagio-Zentrum-Limburg. Vor allemInteressierte aus der Region besuchen die Räumlichkeiten in der Diezer Straße 38, um die Hagio-Therapie kennenzulernen oder eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Als Leiter und Ausbilder war Bernd Faßbender deutschlandweit unterwegs. Aus diesem Einsatz
entstanden weitere regionale Gruppen.

Die BFS Bernd-Faßbender-Stiftung erhält ihren heutigen Namen

Der ursprüngliche Stiftungsname „Maria Friedenskönigin“ sprach vor allem fromme Christinnen und Christen an. Mit der Hagio-Therapie entstand jedoch ein Tätigkeitsfeld, das allen Menschen helfen soll. Um dies auch in der Außendarstellung konsequent umzusetzen, entschied sich der Gründer dazu, den Stiftungsnamen anzupassen.

Im September 2013 wurde die Namensänderung und sowie kleine Änderungen des Stiftungszwecks vom Regierungspräsidenten in Gießen genehmigt. Seitdem gibt es die Bernd-Faßbender-Stiftung.

                                                  Die Weichen werden für die Zukunft gestellt

Stiftungsgründer und Vorstandsvorsitzender Bernd Faßbender hat im Sommer 2022 die Satzung überarbeitet und den Vorstand erweitert. „Mein größter Wunsch ist es, dass die Stiftung langfristig Gutes bewirkt und nicht von meiner Person abhängig ist. Mit fast 80 Jahren bin ich dankbar für mein erfülltes Leben und möchte der Welt etwas hinterlassen,“ sagt er. Zum Vorstand zählen neben einem Bänker und einem IT-ler nun auch seine Frau, eine Tochter sowie zwei Enkelkinder: Ein angehender Jurist und eine Enkelin, welche sich für die Entwicklungshilfe begeistert.